Vermutlich verfolgen die meisten von Ihnen den Spritzpreis an der Zapfsäule, notgedrungen, da Sie auf einen fahrbaren Untersatz angewiesen sind und nicht jeder Bus, Bahn, S-Bahn oder sonstige Alternativen zur Verfügung hat, was besonders für die Bevölkerung auf dem Land gilt.
Können Sie sich noch an das Öl-Hoch aus dem Jahr 2008 erinnern? Der Barrel Öl notierte damals bei rund 150 Dollar, was rund 93 Euro entsprachen (Wechselkurs ca. 1,60). Seit dem ist viel passiert und der Öl-Preis hatte eine große Schwankungsbreite, dennoch kannte der Kurs seit 2008 nur eine Richtung – nach unten.
Eine Betrachtung ist besonders interessant, die des Öl-Kurses und des Spritpreises. Logischerweise sollte zwischen beiden Rohstoffen ein Zusammenhang bestehen. Sicher ist vielen von Ihnen schon aufgefallen, dass bei steigendem Öl-Preis, an der Tankstelle, sofort der Preis für Benzin folgt. Fällt Öl hingegen, so sinkt der Preis für den Kraftstoff wenn überhaupt nur minimal. Benzin scheint somit Öl-Anstieg 1 zu 1 nachzubilden, aber Senkungen werden nicht im vollen Umfang weitergegeben, bzw. gar nicht nachvollzogen. Zumindest könnte man diesen Eindruck subjektiv erhalten.
Stellt sich die Frage, ist dieses subjektive Empfinden durch Zahlen belegbar, oder schlicht ein Trugschluss und man beschuldigt eine Branche zu Unrecht der „Abzocke“. Folgende Grafik soll zur Beantwortung dieser Frage helfen.
Betrachtet wurde der börsengehandelte Öl-Preis (WTI – orange) und das Benzin Super (E5 – grau), von Anfang 2013 bis heute. Ausgangspunkt ist der Wert Null, von welchem aus die Preisveränderungen berechnet wurden. Selbstverständlich erfolgte eine Umrechnung des Dollar-Öl-Kurses in Euro, so dass ein Vergleich mit hiesigen Spritpreisen möglich wird.
Der Verdacht scheint sich zu bestätigen. Während Öl, im genannten Zeitraum, um zwischenzeitlich 65% gefallen ist, erreichte das Benzin Super lediglich 40%. Somit eine Diskrepanz von 25%! Mehrgewinn für die Tankstellenbetreiber? Vermutlich nur zum Teil, denn Fixkosten wie Transport usw. bleiben ja bestehen. Dennoch werden die Autofahrer wohl ein bisschen “verschaukelt”, und wenn man so möchte, “abgezockt”. Das Problem ist aber nicht das aktuelle Preisniveau an der Tankstelle, sondern wo werden sich die Preise einfinden sollte Öl das Hoch aus 2008 erneut erreichen? Öl notiert aktuell rund zwei Drittel unter diesem Hoch! Da die Korrektur von Öl nicht 1 zu 1 an den Spritpreis weitergegeben wurde kann es bei etwaigen Öl-Preis-Anstiegen zu einem bitteren Erwachen für Autofahrer kommen und Spritpreise weit über 2 Euro scheinen alles andere als unrealistisch. Teure Zeiten also für die Zukunft?
Ach stimmt ja, in 5 Jahren haben ja ohnehin alle Bürger ein Elektroauto, das kostet dann garn nichts mehr, weder in der Anschaffung noch im Unterhalt. Schöne neue Welt, welche uns die Politik vorschreibt!
Marco Freundl
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