Die britische Premierministerin Theresa May hatte diese Woche Neuwahlen für das Vereinigte Königreich angekündigt. Dabei betonte sie, dass es vom Brexit kein Zurück gäbe. Sie wolle den Briten aber die Chance lassen, noch vor Beginn der Austrittsverhandlungen neu zu wählen. Der Brexit ist eine Absage an eine politische EU, jedoch nicht an den gemeinsamen Freihandel in Europa.
Die Sorge der Marktteilnehmer, Frankreich könnte dem britischen Beispiel folgen und aus der EU austreten sowie die EWU verlassen, bleibt. Bei einem Sieg der Front National unter Le Pen bei den an diesem Wochenende bevorstehenden Wahlen wäre dieses Szenario durchaus möglich. Auch wenn Le Pen einen „Nationalen Aufstand“ gegen den radikalen Islam verspricht und die Grenzen wieder sichern will, damit „Terroristen nicht wie Touristen“ durch das Land reisen können, dürfte der neuerliche Terrorakt des Islamischen Staates in Paris die Wahlen kaum mehr beeinflussen. Zu häufig sind diese Anschläge mittlerweile, sodass die Fronten in der Bevölkerung wohl längst verhärtet sein dürften. Ebenso wie Wilders in den Niederlanden, dürfte es Le Pen schwer haben eine Mehrheit zu erringen. Nach Umfragen liegt Le Pen hinter dem jungen Emmanuel Macron, der wirtschaftsliberaler ist als Le Pen. Da das gesamte Parteienspektrum in Frankreich noch weiter links angesiedelt ist als in Deutschland, wäre Macron – zumindest in der Wirtschaftspolitik – eine kleine Revolution – eine echte Wende ist von ihm hingegen nicht zu erwarten.
Der Euro könnte schnell weitere 15% an Wert verlieren
Nebst dem Brexit würde ein Frexit dem Euro einen Tiefschlag versetzen und diesen bei einem Austritt Frankreichs aus der Währungsunion womöglich an den Rand des Abgrunds führen. Auf die Deutschen kämen dann Ausfälle in Billionenhöhe sowie gigantische Vermögensverluste durch eine drastische Abwertung des Euros zu. Es gibt jede Menge Brandherde in Europa und die unkontrollierte Immigration bringt die Staaten sowie deren Wohlfahrtssysteme an den Rand des Kollapses. Die Schuld trägt das politische Europa Brüssels sowie das Zwangskorsett des Euros, das eine nachhaltige natürliche sowie tragfähige Entwicklung unmöglich macht. Ein nachhaltiger Anstieg der Wirtschaftsleistung ist unter diesen Umständen utopisch und man kann froh sein, wenn der Niedergang des Wohlstands in Europa langsam und ohne größere soziale Unruhen vonstattengeht.
Wie folgender Chart zeigt, fiel der Euro im Jahr 2014 von 1,40$ auf nur 1,05$ im Tief. Seit zwei Jahren konsolidiert der Euro nun auf diesem niedrigen Niveau. Die Masse der Marktteilnehmer geht davon aus, dass der Euro in Bälde wieder zur Stärke zum US-Dollar neigen dürfte. Dies halten wir im Augenblick für eine fatale Fehleinschätzung. Nebst dem Fakt, dass die US-Notenbank in diesem Jahr die Zinsen immer weiter anheben will, druckt die EZB monatlich 60 Mrd. Euro an neuem Baumwollgeld. Schon alleine das reicht aus, um den Euro auf neue Tiefs zu führen. Der Terminmarkt spricht dabei eine eindeutige Sprache, sodass die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Einbruch des Euros zum Dollar in den kommenden Monaten im Augenblick relativ hoch zu sein scheint. Der Euro könnte noch einmal 15% auf 0,90$ abwerten, wenn sich die Geldpolitik in Europa und den USA nicht völlig ändert und in das Gegenteil verkehrt.
Der Euro könnte vor einem erneuten Einbruch stehen und die Parität zum Dollar erreichen.
Massiver Anstieg von Gold in Euro?
Wer dann nicht längst mit Gold und Silber vorgesorgt hat, könnte all seine Ersparnisse verlieren. Sollte der Euro in den kommenden Monaten um 15% abwerten, so dürfte der Goldpreis in Euro um etwa den gleichen Prozentsatz im Preis ansteigen. Der Preis würde dann schnell bis auf das Hoch des Jahres 2013 bei 1.380 Euro je Feinunze klettern.
Der Goldpreis in Euro steht womöglich vor einem neuen Sprung.
Der Chart zeigt, dass sich der Goldpreis in Euro bereits seit drei Jahren wieder im Aufwärtstrend befindet. Angesichts der katastrophalen und aussichtslosen Lage, in der sich Europa befindet, ist davon auszugehen, dass der grün eingezeichnete Aufwärtstrend Bestand haben wird. Der Preisanstieg könnte sogar noch an Fahrt aufnehmen, wenn es zu weiteren politischen Erdbeben kommt, wovon wir stark ausgehen. In keinem Fall wird der Goldpreis jetzt in eine erneute Phase der mehrjährigen Konsolidierung oder einen Bärenmarkt übergehen. Die Chancen im Verhältnis zum Risiko scheinen enorm gut zu sein und jeder sollte zur Absicherung seines Vermögens zumindest einen Teil seines Vermögens in Edelmetalle stecken.
J.P. Morgan lagert mittlerweile über 100 Mio. Unzen Silber
Seit langer Zeit verfolgen wir die Entwicklung der Lagerhausbestände für Gold und Silber an der US-Warenterminbörse „COMEX“. Mitte 2011 begann die Investmentbank J.P. Morgan, die unter dem Verdacht steht den Silberpreis zu manipulieren und zu drücken, große Mengen Silber in physischer Form zu horten. Mittlerweile hat allein diese eine Bank einen Silberschatz von 102 Mio. Unzen Silber angehäuft, was 54% der gesamten physischen Lagerhausbestände der COMEX entspricht. Die Futures-Kontrakte für Silber an der COMEX sind zu 17,5% gedeckt, was mehr als ausreichend ist, sodass ein Engpass bei weitem nicht in Sichtweite ist. Wofür braucht J.P. Morgan all dieses Silber? Spekuliert die Bank selbst mit dem eigenen Konto auf einen bald explodierenden Silberpreis? Werden nackte Shorts ihrer Kunden auf diese Weise abgesichert oder hortet man diese Mengen um später den Silberpreis drücken zu können, wenn die Investmentnachfrage wieder zunimmt und Silber im Begriff wäre durchzustarten? Alle drei Möglichkeiten sind gut möglich, wobei wir aufgrund der Geschichte der Manipulation des Silbermarktes über Bear Stearns und später J.P. Morgan davon ausgehen, dass man das Silber im Ernstfall eher für die Drückung des Marktes sowie die Stabilisierung des Finanzsystems verwenden würde. Einem beschränkten Profit stünden unkalkulierbare Risiken bei einem Systemcrash gegenüber, sodass es im Eigeninteresse der Bank wäre, im Ernstfall physische Silberbestände eher in steigende Preise hinein zu verkaufen, als den Markt zu „cornern“ und den Preis nach oben zu treiben.
J.P. Morgan hat Stück um Stück einen gigantischen Silberschatz aufgebaut.
Die hohen Silberbestände bei J.P. Morgan können also ein sehr bullisches Indiz sowie auch ein bärisches Indiz für Silber sein – je nachdem aus welchem Grund J.P. Morgan diese Bestände angelegt hat. Es ist in jedem Fall äußerst außergewöhnlich, dass 54% aller Lagerhausbestände an der COMEX von einer Bank gehalten werden. Wirft man einen Blick auf die Positionierung der Spekulanten am US-Terminmarkt im folgenden Chart, so zeigt sich schnell, dass es im Augenblick eine extreme Positionierung dieser gibt. Die Masse der Spekulanten ist davon überzeugt, dass der Preis für Silber das Tief gesehen hat und von diesem Niveau aus nur noch steigen kann. Da die Spekulanten massiv long sind, während J.P. Morgan enorme Bestände anhäuft und der Preis dabei nicht durch die Decke schießt, deutet dies zumindest auf einen temporären Angebotsüberhang am Markt hin.
Die Positionierung am Terminmarkt für Silber ist auf einem Extremniveau.
Im Jahr 2010 und 2011 gab es jedoch eine Ausnahme der Regel. Damals waren die Spekulanten ähnlich extrem long positioniert und die massive Investmentnachfrage sorgte dafür, dass es zu einem Engpass am physischen Silbermarkt kam, was den Preis auf 50$ ansteigen ließ. Die Produzenten mussten sich damals sogar in steigende Preise eindecken und verstärkten den Anstieg somit auch noch. Man kann nicht ausschließen, dass es bei einem bewaffneten Konflikt mit Nordkorea oder Syrien zu einem weiteren Anstieg des Goldpreises kommen würde, sodass auch die Investmentnachfrage nach Silber anziehen und der Preis steigen würde. In diesem Fall würde es zu einem schnellen und starken Anstieg des Silberpreises kommen, der diesmal aufgrund der hohen Inflation nachhaltiger sein dürfte, als beim letzten Mal im Jahr 2011.