Aktueller Marktkommentar von Markus Blaschzok für die GoldSilberShop.de GmbH
Die Preise der Edelmetalle stiegen am Mittwoch kurzzeitig stark an, als die Angst vor einer militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland umherging. Von den Neocons getrieben, kündigte US-Präsident Trump einen völkerrechts- und verfassungswidrigen Angriff auf das souveräne Syrien an. Bereits über einen Tag vorher wurde durch internationale Beobachter belegt, dass es sich bei dem vermeintlichen Giftgasanschlag um eine inszenierte False Flag Operation der terroristischen Rebellen handelte und so nie stattgefunden hat. Russland hatte bereits vor Wochen vor einem solchen Ereignis gewarnt. Zweck dieser Operation unter falscher Flagge, sowie der letzten vermeintlichen Giftgasangriffe der Rebellen, ist die Einbeziehung der USA in den Konflikt. Damit wird scheinbar versucht in dem praktisch verlorenen Krieg das Ruder noch einmal herum zu reißen. Russland entgegnete, Raketen der USA abzufangen und deren Abschussbasen (Kriegsschiffe) im Falle eines Angriffes zerstören zu wollen. Ausgangspunkt und Intention erinnern stark an den Angriff auf die USS Liberty von 1967, dessen Ziel es war, die USA zu einem Atombombenangriff auf Ägypten zu bewegen. Damals waren die Atombomber bereits in der Luft und es war daher ein riesiges Glück, dass eine Instrumentalisierung der US-Streitkräfte gerade noch verhindert werden und so Millionen Menschenleben gerettet werden konnten. Das aktuell sehr außergewöhnliche Ereignis, dass die bundesrepublikanische Fregatte „Hessen“ den amerikanischen Kampfverband auf ihrem Weg ins Mittelmeer begleitet, lässt daher aufhorchen.
Die Angst vor einem erneuten Krieg, der sich zu einem Weltkrieg ausweiten könnte, wurde sofort an den Märkten eskomptiert und so stiegen die Preise der Edelmetalle, allen voran der Goldpreis, sowie auch der Rohölpreis, stark an. Zeitweise wurden signifikante Widerstände überwunden, sodass Gold aus der Flaggenformation zeitweise ausbrach und bis an den letzten Widerstand bei 1.365$ anstieg. Trader hatten diese Marke fest unter Beobachtung, denn ein Anstieg über 1.365$ hätte ein kurzfristiges Kaufsignal bedeutet. Die Psyche von Tradern, Spekulanten und Investoren ist bekannt, weshalb die Notenbanken hier vermutlich auch in den Markt eingriffen und den Goldpreis an einem weiteren Anstieg hinderten, um so ein Kaufsignal in letzter Sekunde zu verhindern. Und so kam es, dass der Widerstand hielt und der Preis von dort aus wieder bis auf 1.333$ fiel, nachdem Trump zurückruderte und seinen verbalen Ausraster relativierte.
Gold wäre fast aus der Flaggenformation bullisch ausgebrochen, als die Kriegsangst hochkochte.
Russischer Rubel fällt um 12%
Bereits am Montag, drei Tage vor der Kriegsdrohung der USA, kam der russische Rubel bereits unter massiven Verkaufsdruck und stürzte um 12% bis zum Mittwoch ab. Der Goldpreis in Rubel legte daraufhin auch sofort um 11% zu, was den Absicherungscharakter des Goldes gegen Währungsabwertungen noch einmal verdeutlicht. Scheinbar haben die Märkte eine mögliche Konfrontation der beiden Supermächte nach dem vermeintlichen Giftgasangriff bereits vorausschauend eingepreist.
Der russische Rubel stürzte um 12% in dieser Woche ab – wer sein Geld in Gold hatte, erlitt hingegen keine Verluste.
Gold zeigt enorme relative Stärke – die nächste Rallye darf man nicht verpassen
Die Edelmetalle korrigieren nun seit über drei Monaten, wobei Silber, Platin und Palladium unter Verlusten zu leiden hatten. Der Goldpreis verteidigt seither jedoch sein Hoch und probte in dieser Woche sogar den Ausbruch einer bis dato bullischen Flaggen-Fortsetzungsformation. Die Stärke des Goldes hat mehrere Gründe.
Zum einen zieht die ohnehin künstlich niedrig ausgewiesene Teuerung in der westlichen Welt wieder an. Diese führt letztlich zu einer Absicherung von Investoren gegen Inflation, die dafür den sicheren Hafen Gold suchen. Die Konsumentenpreise in den USA stiegen selbst nach offizieller Lesart um über 2% an, die Produzentenpreise stiegen auf Jahressicht über 2,5% und selbst die Lohnzuwächse liegen bei 2,9%. Rohöl hatte in dieser Woche den Widerstand bei 67$ überwunden, womit charttechnisch nun Raum nach oben frei wäre. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dieser Anstieg nachhaltig ist oder lediglich ebenfalls durch Kriegsangst getrieben wird.
Der Rohölpreis hat sich seit Anfang 2016 nahezu verdoppelt.
Geldpolitik deutet auf schwächeren Euro hin
Das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank enthüllte am Mittwochabend eine Tendenz hin zu einer restriktiveren Geldpolitik mit weiteren Zinsanhebungen. Die aktuellen Zahlen zur Inflation in den USA bestätigt die Notenbanker auf ihrem weiteren Weg zu mehr Zinsanhebungen. Die USA Notenbank plant in diesem Jahr noch zwei- bis drei Mal die Zinsen anzuheben.
Auf der anderen Seite des Atlantiks bleibt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hingegen weiterhin extrem locker. Das italienische Bankensystem ist stark gefährdet, die Schulden des italienischen Staates steigen in den Himmel, während deren Anleihen unverkäuflich sind. Die Europäische Union steht vor der Zerreisprobe und es scheint, als könnte sich die EZB aktuell keine Straffung der Geldpolitik erlauben. Die dieswöchige Ankündigung des EZB-Ratsmitglieds Nowotny, dass er nichts gegen eine Anhebung des Einlagensatzes bei der EZB von -0,4% auf -0,2% im kommenden Jahr hätte, ist nicht restriktiv, sondern ein schlechter Witz. Dennoch sprangen die Eurobullen sofort auf diese Meldung an, fühlten sich bestätigt und trieben den Euro um einen halben US-Cent nach oben.
Gerade die katastrophale Geld- und Wirtschaftspolitik im Euroraum sollte Investoren mahnen und dazu bewegen, den sicheren Hafen Gold zu suchen. Nach neun Jahren künstlicher, geldmengeninduzierter Hausse am Aktienmarkt und künstlichem Boom in der Europäischen Wirtschaft, der auf Sand gebaut ist, scheint die Gefahr für die Vermögen der Europäer akut zu sein. Ein stagflationäres Umfeld aus einer deutlichen Abwertung des Euros sowie einer realen Rezession wird den Goldpreis und die Preise der anderen Edelmetalle beflügeln, während der Aktien- und Anleihenmarkt real einbrechen werden. Sorgen Sie vor – die nächste Krise wie 2008, klopft bereits an die Tür.