aktueller Marktkommentar von Markus Blaschzok für die GoldSilberShop.de GmbH
Die Korrektur beim Gold dürfte sich nun langsam aber sicher ihrem Ende nähern. Gold in Euro konnte bereits einen kurzfristigen Abwärtstrend überwinden, während der Goldpreis in US-Dollar noch darin gefangen ist. Ein Anstieg über diesen Abwärtstrend würde ein erstes kurzfristiges Kaufsignal für die Bullen liefern, die dann erste Positionen aufbauen, während die Bären ihre Gewinne mitnehmen und somit eine weitere Erholung befeuern werden. Auf Jahressicht befindet sich der Goldpreis in US-Dollar noch im Plus, während in Euro aufgrund der temporär starken Gemeinschaftswährung ein kleines Minus zu verbuchen ist.
Die Korrektur im Gold bietet eine neue Kaufgelegenheit für langfristige Investoren
Dieser Chart zeigt, dass es sich bei dieser Korrektur um eine Rückkehr an den seit Anfang 2014 bestehenden Aufwärtstrend handelt. Als dieser Aufwärtstrend Anfang 2016 getestet wurde, kam es in der Folge zu massiven Käufen und einem Anstieg des Goldpreises um 24%. Da wir erwarten, dass sich die Stärke des Euros ihrem Ende zuneigt und der Euro den Rest des Jahres vermutlich wieder schwächer notieren dürfte, sollte der Goldpreis deutliche Unterstützung erfahren. Gleichzeitig hat sich der Terminmarkt bereits zu 75% bereinigt, sodass die Korrektur in ihren letzten Zügen steht. Daher scheint es gut möglich zu sein, dass der Goldpreis in Euro in Bälde wieder nach oben drehen und einen neuen Anstieg einleiten wird.
Der langfristige Aufwärtstrend für Gold in Euro wird aktuell getestet
Der Silberpreis zeigte sich bereits das gesamte Jahr über schon schwächer als Gold und verbucht im Augenblick ein kleines Minus zum Jahresbeginn. Die kurzfristigen Abwärtstrends sind noch intakt, doch könnten auch diese bald brechen und dann ein neuer Anstieg beginnen. Der Terminmarkt hat sich in vergangenen Wochen sehr gut bereinigt und ist aktuell so bullisch für Silber wie seit anderthalb Jahren nicht mehr.
Silber hat das Tief zu Jahresbeginn leicht unterschritten.
Das Ratio bzw. das Verhältnis des Preises für Gold zu dem von Silber steht aktuell bei 78 und erreicht damit wieder extrem pessimistische Bärenmarktniveaus. Silber ist im Verhältnis zu Gold aktuell also sehr günstig und langfristig lässt sich mehr Gewinn bzw. eine höhere Rendite erwirtschaften, wenn man in solchen Situationen überproportional auf Silber setzt. Zum Hoch der Rallye des Jahres 2010/2011 fiel das sogenannte Gold/Silver-Ratio auf 30 – damit stieg besonders in der letzten Phase der Rallye der Silberpreis fast dreimal so stark wie der Goldpreis.
Silber ist aktuell extrem günstig im Vergleich zu Gold
Eine langfristige Betrachtung des Gold/Silber-Ratios zeigt, dass in den vergangenen einhundert Jahren bereits zehnmal der Bereich um die 80 angelaufen wurde. Dies war jedes Mal der perfekte Zeitpunkt für ein Investment in Silber und brachte oftmals den dreifachen Gewinn von Gold. Viele Investoren sind sich dessen bewusst und so verwundert es auch nicht, dass smarte Investoren jetzt zugreifen und massiv Silber kaufen. In Deutschland sehen wir aktuell leider den gegenteiligen Effekt und die Nachfrage nach Silbermünzen und Barren ist im Keller, während Gold stark nachgefragt wird. Dies ist aus langfristig strategischen Gesichtspunkten irrational und eigentlich sollte man gerade jetzt überproportional Silber kaufen. Die Inder scheinen hingegen cleverer zu sein, denn diese importierten im Mai mit 1.473 Tonnen 20-mal mehr Silber als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Die Goldimporte explodierten zwar auch von 36 Tonnen im Vorjahr auf einen gigantischen Import von 220 Tonnen im Mai dieses Jahres, doch entspricht das nur einer Verfünffachung. Die günstigen Silberpreise werden aktuell für langfristige Investments genutzt, wie auch die Verkäufe an Silver-Eagle Anlagemünzen der U.S. Mint für die ersten beiden Juliwochen zeigen, in denen mit 1,29 Mio. Unzen bereits mehr verkauft wurden, als im gesamten Vormonat nur 0,96 Mio. Unzen. Einige Analysten glauben, dass Silber bereits auf die Produktionskosten gefallen ist und daher einen fundamentalen Boden erreicht hat. Kurzfristig könnte der Preis zwar noch einmal darunter rutschen, doch langfristig wird Silber immer über den Produktionskosten notieren müssen, da die Minen bei zu niedrigen Preisen einfach die Produktion einstellen werden, um Verluste zu vermeiden, was das Angebot wiederum verknappen und den Marktpreis wieder heben wird.
Silber ist historisch günstig im Vergleich zu Gold
Wir empfehlen daher gerade jetzt mehr Silber zu kaufen und einen überproportionalen Anteil von Silber im Edelmetalldepot zu halten. Bei einem Gold/Silber-Ratio von 80 empfiehlt es sich 2/3 Silber und 1/3 Gold zu halten, während man bei einem Ratio von 20-40 den Anteil von Silber zugunsten von Gold auf 1/3 Silber und 2/3 Gold wieder reduziert. Dadurch lässt sich eine deutliche Outperformance und somit deutlich höhere Renditen erreichen auf langfristige Sicht von 10 Jahren.
US-Notenbank behält ihren Kurs bei – Dollar dürfte stärker werden
Die US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte diese Woche wieder einmal Rechenschaft vor der US-Regierung abgelegt, wobei die US-Notenbank eigentlich nicht der US-Regierung und dem US-Steuerzahler verpflichtet ist. In dieser Befragung gab sie keine Hinweise auf ein bereits vorzeitiges Ende der Zinsanhebungsphase, was sich viele Marktteilnehmer jedoch erhofft hatten. Im Gegenteil bleibt sie bei ihrem Ziel, dass in diesem Jahr noch einmal der Leitzins angehoben wird und es in den nächsten beiden Jahren weitere Anhebungen geben soll. Im Moment erwartet der Markt auch erst mit einer Wahrscheinlichkeit von 44% eine Zinsanhebung im Dezember, während 45% der Marktteilnehmer glauben, dass es zu keiner kommt. 7% wetten sogar darauf, dass die Zinsen bis dahin noch stärker um 0,5% angehoben werden.
In Europa will Draghi hingegen die lockere Geldpolitik bis Ende 2018 verfolgen und bis dahin hatte er die aktuell niedrigen Zinsen auch mehrmals garantiert. Die Spekulanten an den Terminmärkten haben sich jedoch jetzt bereits verausgabt und halten eine Rekordposition auf einen steigenden Euro und einen fallenden Dollar. Uns scheint diese Position mit Sicht auf einer Änderung der Geldpolitik in ein bis zwei Jahren doch zu verfrüht zu sein und so dürfte der Euro nach unserer Erwartung bald wieder seine durch Spekulanten getriebene Stärke verlieren und dank Mario Draghi weiter in den Keller rauschen. Immerhin druckt die EZB weiterhin 60 Mrd. Euro monatlich und das drückt schwer auf den Wechselkurs des Euros. Es scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Eurobullen unter dieser Last zusammenbrechen und es zu einer Enttäuschung einhergehend mit einem Long Drop am Terminmarkt und einem einbrechenden Euro kommt. Der Euro könnte dabei sogar 15 US-Cent bis 30 US-Cent abwerten, weshalb man sein Geld in Sicherheit bringen muss. Gold als Geld des freien Marktes wird davon profitieren und höchstwahrscheinlich im gleichen Zeitraum stark ansteigen, weshalb der Zeitpunkt ideal zu sein scheint, um Papier gegen harte Edelmetallwährungen zu tauschen.
Wenn nicht gerade ein Senator provokative Fragen stellt, wie es einst Ron Paul häufig machte gegenüber den Notenbankchefs, sind diese Fragerunden meistens sehr langweilig und die Abgeordneten biedern sich dem Chef der US-Notenbank mit belanglosen Fragen an. Diesmal gab es jedoch ein Highlight, als es scheinbar jemandem gelang, sich hinter der US-Notenbankchefin im Auditorium zu platzieren und eine Botschaft live im TV zu senden. Auf einem Block schrieb er „Kauft Bitcoin“ und hielt es grinsend in die Kamera hinter dem Rücken von Janet Yellen. Damit sollte verdeutlicht werden, dass staatliches Geld, das Jahr um Jahr an Wert verliert und ein Kapitalbildung durch Sparen nahezu unmöglich macht, auf den Müllhaufen der Geschichte gehört. Die Aktion des jungen Mannes ist gelungen und er musste daraufhin auch etwas später die Konferenz verlassen, doch ist dies ein Symbol für den Niedergang des staatlichen Geldsystems.
Kauft Bitcoin“ lautet die Botschaft hinter dem Rücken der Chefin der US-Notenbank Janet Yellen