Gold erreichte in dieser Woche mit 1.375$ den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren und in Euro mit 1.243$ den höchsten Stand seit drei Jahren. Gold ist in Euro bereits seit über zweieinhalb Jahren wieder in einem Aufwärtstrend und wir rieten in der Vergangenheit immer dazu, Gold bei einem Test des Aufwärtstrends zu akkumulieren. Seit Jahresbeginn kann der Goldpreis in Euro daher einen Anstieg von 25% vorweisen. Dies ist erst der Vorgeschmack auf einen neuen langfristigen Bullenmarkt mit weiter steigenden Preisen in den kommenden zehn Jahren. – j
Gold in Euro befindet sich bereits seit über 2 ½ Jahren wieder im Aufwärtstrend.
Der größte Gold-ETF „SPDR“ erhielt in den letzten Tagen noch einmal starke Zuflüsse von 30 Tonnen auf 978 Tonnen, was die enorme physische Nachfrage seitens institutioneller Investoren widerspiegelt. Solange die physische Nachfrage so stark bleibt, kann der Goldpreis auch weiter ansteigen. Erst dann, wenn diese Nachfrage ein kurzzeitiges Ende findet, ist mit einer kurzen Zwischenkorrektur im langfristigen Anstieg des Goldpreises zu rechnen.
Institutionelle Investoren fliehen aus dem Aktien- und Anleihemarkt in den sicheren Hafen Gold.
Die Ursache für den dramatischen Anstieg des Goldpreises in diesem Jahr waren Ereignisse, Risiken und Turbulenzen an den Märkten, die auf eine weitere große Wirtschafts- und Finanzkrise hindeuten. So waren Investoren gezwungen, zumindest einen kleinen Teil ihrer Gelder in den sicheren Hafen Gold umzuschichten. Die Negativzinspolitik (NIRP), das Ende des Zinsanhebungszyklus in den USA und zuletzt das Brexit-Votum sorgten dafür, dass erst Gold und dann auch Silber extrem nachgefragt wurden und ihre Preise schließlich in die Höhe schossen.
Die Lage an den Finanzmärkten spitzt sich weiter zu und es gibt sehr viele Gründe weiterhin Edelmetalle zu akkumulieren. Beispielsweise sanken die Auftragseingänge in der US-Industrie den neunzehnten Monat in Folge. Seit den 60er Jahren befand sich die US-Wirtschaft immer in einer deutlichen Rezession bei ähnlichen Rückgängen. Nach Angaben der Notenbanker und staatlichen Statistiker befindet sich diese immer noch auf einem Erholungskurs. Die real längst existente Rezession wird bereits lange Zeit durch Regierungen und Notenbanken verschleiert, da entsprechende Reaktionen aus Wirtschaft und Kapitalmärkten befürchtet werden. Diese wären durchaus dazu in der Lage, die Deflation der Kreditgeldmenge zu beschleunigen. Noch mehr Geld aus den Druckerpressen wäre dann notwendig, um einen Kollaps des Bankenkartells zu verhindern, was zu einer Interventionsspirale mit dem Ankauf aller Schulden durch die Notenbanken bis hin zur Hyperinflation führen könnte, weshalb man den Weg der statistischen Fälschung geht.
Die Auftragseingänge in den USA weisen auf eine längst existente Rezession hin.
Solange dem so ist, müssen die Aktienmärkte nicht einbrechen. Die massive Ausweitung der Basisgeldmenge sorgt dafür, dass diese zumindest nominal ihre hohen Niveaus halten können, während sie sich inflationsbereinigt längst in einem Bärenmarkt befinden. Selbst nominal dürften die Aktienmärkte nicht zu einer Rallye anziehe. Wenn die 10-jährigen Staatsanleihen in den USA bei 1,39% rentieren, während diese in Deutschland, Finnland, Holland, Frankreich, Belgien und Österreich mit 0% oder teilweise negativ rentieren, fehlt jedem Fondmanager die Alternative, die es in früheren kapitalistischen Zeiten immer gab. Ein Kauf dieser Staatsanleihen gleicht einem Kauf des Aktienmarktes 2% vor dem Hoch eines langfristigen Bullenmarktes, wobei man nur verlieren kann. In Zeiten, in denen bereits 10 Billionen Dollar an Staatsanleihen negativ rentieren und eine Cash Haltung aufgrund negativer Einlagezinsen, hoher Kosten sowie der Inflation keine Alternative darstellt, bleiben nur der Aktienmarkt und Sachwerte wie Gold als einzige mögliche Alternative. Das ganze sozialistische Geldsystem ist krank und die Situation an den Märkten schreit förmlich danach, dass in den nächsten Jahren große Verwerfungen stattfinden werden.
In Europa erreichte mit dem Brexit eine erneute Bankenkrise ihr Hoch und die Deutsche Bank ist kurz davor erstmals einstellig an der Börse zu notieren. Der italienische Ministerpräsident bezeichnete die Deutsche Bank kürzlich als die insolventeste Bank ganz Europas, da sie 75 Billionen Euro an Derivatenrisiko trägt, was dem zwanzigfachen des deutschen und dem fünffachen des europäischen BIPs entspricht. Auch die Bremer Landesbank steht wegen fauler Schiffskredite kurz vor dem Zusammenbruch, sodass Maßnahmen längst in Vorbereitung sein dürften, um das Bankensystem zu schützen und einen Zusammenbruch wie im Jahr 2008 zu verhindern. In England ist die Immobilienblase nach dem Brexit dabei zu platzen, nachdem die planwirtschaftlich künstlich niedrigen Zinsen zu einer massiven Fehlallokation im Immobiliensektor sorgten und diese erst entstehen ließ. Nachdem zwei britische Immobilienfonds in dieser Woche nach herben Verlusten von 15% eingefroren wurden, gingen auch andere Immobilienfonds in den freien Fall über. Einige weitere Fonds wurden bereits vom Handel ausgesetzt. Dies weckt berechtigte Erinnerungen an die Subprime-Immobilienkrise in den USA, die 2007 der erste Dominostein war, der die Banken-, Finanz- und Weltwirtschaftskrise von 2008 auslöste.
Gold/Kupfer Ratio weist auf Rezession hin
Ein weiterer Indikator, der eine Wirtschaftskrise anzeigt, ist das Ratio von Gold zu Kupfer. Kupfer wird auch landläufig „Dr. Copper“ genannt, da dessen Preis ein guter Indikator dafür ist, ob sich die Weltwirtschaft in einem Aufschwung oder in einer Rezession befindet. Natürlich macht eine langfristige Betrachtung eines Rohstoffes in Papierwährungen gemessen aufgrund der Inflation nicht viel Sinn, weshalb nichts näher liegt als Kupfer in der härtesten Währung der Welt, nämlich Gold, zu bewerten.
Ein extrem hohes Gold/Kupfer Ratio ist ein Indiz für wirtschaftliche Schwäche, Krisen und Depressionen. So sieht man, dass die Stagflation der 70er Jahre, sowie die Weltwirtschaftskrise 2008 von einem Anstieg des Ratios begleitet wurden. Dies ist logisch, da der Preis von Kupfer mit nachlassender Nachfrage in einem wirtschaftlich schwachen Umfeld fällt, während der Goldpreis konstant bleibt oder aufgrund von Fluchtbewegungen in sichere Häfen sogar ansteigt.
Seit dem Jahr 2011 befindet sich der Kupferpreis bereits wieder in einem Abwärtstrend, was uns schon längere Zeit anzeigt, dass die wirtschaftliche Erholung weltweit nur auf billiges Zentralbankgeld gebaut ist und keinen nachhaltigen Bestand haben wird.
Der reale Kupferpreis zeigt, dass sich die Weltwirtschaft bereits in einem konjunkturellen Abschwung befindet.
Das Ratio von Gold zu Palladium, das eine ähnliche Indikation wie Kupfer liefert, zeigt zwar eine erste Schwäche, doch noch nicht in dem Ausmaß, wie wir diese im Kupfer sehen. Dies liegt daran, dass Palladium in der Industrie nicht so breit verwendet wird wie Dr. Copper und die Autoindustrie, in der es seine Hauptverwendung findet, bis dato noch durch die Niedrigzinsen konjunkturell gestützt wird. Dennoch zeigt der Anstieg des Ratios, dass es Probleme im System gibt, wobei das Ratio von Gold zu Palladium erst dann steigen wird, wenn die Wirtschaftskrise offen tobt. Damit ist das Ratio ein nachlaufender bzw. später Indikator.
Die industrielle Nachfrage nach Palladium lässt langsam nach, was ebenso auf eine Rezession hindeutet.
Mehr Papierwährung aus der Druckerpresse!
In diesem Umfeld fehlt der US-Notenbank die Grundlage einer Zinsanhebung – zumindest solange die Preissteigerungsrate nicht über drei Prozent zum Vorjahr wächst oder sich der Arbeitsmarkt und das Wirtschaftsumfeld schlagartig verbessern. Am Mittwochabend zeigte das Protokoll der letzten Notenbanksitzung, dass die Mitglieder des Offenmarktausschusses von den sehr schlechten US-Arbeitsmarktdaten im letzten Monat überrascht wurden und man auf den Ausgang des UK-Referendums warten wollte, bevor man eine Entscheidung zu einer Zinsanhebung treffen würde. Einige Mitglieder waren angeblich gegen eine zu lange Verzögerung einer Anhebung. Doch angesichts der Geschehnisse und Gefahren für das Bankensystem durch einen Wirtschaftseinbruch der letzten Monate, ist dem Markt längst klar, dass man bis Jahresende keine weitere Zinsanhebung wagen wird. Dies scheint auch bereits in den Märkten eingepreist zu sein, da es nach Veröffentlichung des FED-Protokolls am Mittwochabend zu keinen nennenswerten Schwankungen an den Märkten kam. Angesichts dessen, dass die Marktteilnehmer bereits beginnen ihr Geld aus den Märkten abzuziehen, dürfte es sogar wahrscheinlich sein, dass die US-Notenbank zu einer Neuauflage des QE-Programms gezwungen wird, um die Zombie-Banken weiter funktionsfähig zu halten.
Interessant wird daher der US-Arbeitsmarktbericht, der am heutigen Freitagnachmittag erscheinen wird. Sollte dieser schlecht ausfallen, so könnten Gold und Silber einen weiteren Schub erfahren, während gute Arbeitsmarktdaten eine Konsolidierung einläuten dürften. Hier kann es zu starken Ausschlägen kommen, sollten die Arbeitsmarktdaten gut ausfallen und die Vormonatsstatistik nach oben hin revidiert werden. Der Marktkonsens liegt bei 180 Tsd. neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft in den USA – und sollten es 225 Tsd. sein, so dürften die Aktienmärkte haussieren, wogegen sie bei unter 125 Tsd. neuen Stellen einbrechen dürften. Bei den Edelmetallen wird es sich entsprechend diametral gegensätzlich verhalten. Die Schwankungen an den Märkten bei sehr guten Zahlen könnten enorm sein, weshalb man heute Nachmittag keine Risiken am Markt eingehen und seine Positionen absichern sollte. Die Entwicklung in der US-Industrie sowie weitere Arbeitsmarktindikatoren weisen darauf hin, dass die Daten schlecht ausfallen könnten, doch muss man den statistischen Ämtern politische Einflussnahmen auf die Märkte unterstellen. So ist nicht auszuschließen, dass die Daten auch gut ausfallen. Schlechte Arbeitsmarktdaten würden weiter steigende Edelmetallpreise stützen.