Die Kulturrevolution von 1890 bis 1933 wird vielen Goldfreunden eigentlich gleichgültig sein. Zu dieser Kulturrevolution gehörten jedoch auch die Zerstörung der Golddeckung der Reichsmark 1909 bis 1914 und die unglückliche Fundierung der Rentenmark mit Zwangshypotheken im Jahr 1924.
Die Zerstörung der Währung war nur ein Aspekt der Zerstörung der bürgerlichen Ordnung. Und die Zerstörung der bürgerlichen Ordnung war das eigentliche Ziel der wildgewordenen Revoluzzer, egal ob es nun Expressionisten, Okkultisten, Antisemiten, Lebensreformer, Rohkostler, Bolschewisten oder Bauhäusler waren. Alle stürzten sich begeistert in den Ersten Weltkrieg, in dem die von Generationen geschaffenen Werte (nicht nur die materiellen) im wahrsten Sinne des Wortes verpulvert wurden.
Der Weltkrieg brachte einen planwirtschaftlichen Schub, der die Weimarer Republik und das Dritte Reich überdauerte und wiederum die Voraussetzung für die Führung des Zweiten Weltkriegs wurde.
Mit einer Goldwährung kann man keine langen und derart verheerenden Kriege führen. Das sollte jeder Goldfreund als Argument in Diskussionen mit den Papierwährungsbefürwortern immer parat haben.
Es ist an der Zeit, die Periode zwischen 1890 und 1933 scharf zu analysieren, weil sich die Geschichte zu wiederholen scheint. Die Bundesrepublik Deutschland beginnt nach der Periode des Wirtschaftswunders, der Etablierung der parlamentarischen Demokratie und politischer Aufklärung zurückzufallen in eine vielfach abgestufte ökonomische Ständegesellschaft, antidemokratische Denkweisen und kulturellen Obskurantismus. Fast alle totgeglaubten Gespenster des Kaiserreichs und der Weimarer Republik sind am Erwachen. Wie vor 100 Jahren glaubt sich jener Teil der deutschen Intelligenz, welcher die Medien und den Kulturbetrieb kontrolliert, im Besitz globaler Weisheit; egal ob es sich um den Weltfrieden, den Welthandel oder das Weltklima handelt. Ähnlich wie vor hundert Jahren verteilt die deutsche Intelligentsia anderen Eliten der westlichen und dritten Welt politische Zensuren. Deutschland ist wie vor 100 Jahren Exportweltmeister bei Maschinen und idealistischen Ideologien.
Das Vermessen von Köpfen an den deutschen Universitäten in den 20er und 30er Jahren wird heute als unwissenschaftlich gegeißelt. Gleichzeitig “beweisen” jedoch derzeit rund 200 Professoren, daß Mann und Frau nur soziale Konstrukte sind. Es hat sich nichts gebessert, garnichts.
Die ganze verschwurbelte Ideologie, der wir von Klimawahn, Antidiskriminierung bis zu Gender ausgesetzt sind, hat ihre Begründung immer auch in der Aufarbeitung der deutschen Geschichte gesucht. Und in der Kultivierung und Nutzung von Schuldkomplexen. Um die Deutungshoheit der Linken und Grünen über die deutsche Geschichte zu brechen habe ich “Der Bausatz des Dritten Reiches” veröffentlicht. Ich zeige nämlich, daß der Bausatz des Dritten Reiches neben konservativen sehr viele rote und grüne Bauklötze enthält. Es gibt überhaupt keinen Grund, daß irgend jemand mit dem Finger auf den politischen Gegner zeigt oder gar die Antifa aufmarschieren läßt.
Die Rassenhygiene und Euthanasie waren keineswegs nur ideologische Tummelplätze der Nationalsozialisten. Diese Lehren waren in allen Parteien verbreitet, nicht zu knapp übrigens in der Sozialdemokratie. Und deutlich vor der Gründung der NSDAP.
“Der Bausatz des Dritten Reiches” wird sicher Kontroversen auslösen. Der eine oder andere Leser, der dem antideutschen System oder dem Papiergeld sehr verbunden ist, wird sich ärgern. Eines will ich den Lesern jedoch versprechen: Langweilen werden sie sich nicht. Amazon gewährt übrigens auch einen Blick ins Buch.