Bis 1941 bis 1945 hatte Griechenland dem Deutschen Reich 476 Millionen RM geliehen. Das 5-Mark-Stück des Reichs hatte ein Gewicht von 13,889 g 900er Silber, was 0,402 Unzen Feingewicht entspricht. Der heutige Silberpreis des 5-Markstücks beträgt 5,93 € oder 1,19 € pro RM. Es wurden also 476 x 1,19 = 565 Mio € geliehen. Wenn man für die 70 Jahre seit 1945 4 % Zinsen rechnet ist eine gewaltige deutsche Schuld von 8,8 Mrd. € aufgelaufen.
Nun muß man jedoch in die Jahre um 1830 zurückblicken. Für den frisch gegründeten griechischen Staat hatte der aus Bayern importierte König Otto der I. 60 Millionen Francs als Anleihe zusammengebettelt. Zu 4 % Zinsen. Das Geld versickerte in Griechenland natürlich spurlos.
Das 40-Franc-Geldstück hatte 1830 unter Charles dem X. ein Gewicht von 12,90322 g 900er Gold, also 0,3734 Unzen Feingold. Zum heutigen Kurs von 1095 € pro Unze sind das 10,22 € pro Franc.
Insgesamt wurden nach 1830 also 60 Millionen Franc x 10,22 € = 613 Mio € an oder nach Griechenland gepumpt. Bei einem Zinssatz von 4 % und einer Leihdauer von 184 Jahren ist eine Schuld von 834.824.000.000 € aufgelaufen. Das ist eben die Tücke des Zinseszinses: Lange Laufzeiten von Krediten sind ruinös.
Zieht man jetzt die deutsche Anleihe bei der griechischen Nationalbank von den griechischen Schulden ab, so hat Griechenland noch 834,8 Mrd – 8,8 Mrd. = 826 Mrd. € an verschiedene europäische Staaten zu zahlen. Finanzminister Varoufakis sollte nicht säumen und gleich anfangen das Geld aus seinen griechischen Oligarchen erbarmungslos rauszuquetschen.
Nun können sich freilich auch noch andere Gläubiger an Griechenland wenden: Das Sassanidenreich, die Seldschuken, Türken, Vandalen, Bulgaren und Venetianer haben Schäden durch griechische Feldzüge und Enteignungen erlitten. Ganz zu schweigen von den Trojanern.
Im Jahr 533 hatten die Griechen das Vandalenreich vernichtet. Sollte dabei ein Schaden von nur einem Cent entstanden sein, könnten Tunesien und Algerien bei 4 Prozent Zinsen eine Entschädigungsforderung in 24stelliger Höhe aufmachen. Garnicht dran zu denken, wenn die Stadt Syrakus Reparationen für den Peloponnesischen Krieg 413 vor Christus fordern würde. Da kann nur noch Mario Draghi mit negativen Zinsen helfen.