Gold hat in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Rally hingelegt. Rekordhohe Notierungen, ausgelöst durch geopolitische Unsicherheiten, Inflation und das schwächer werdende Vertrauen in Fiat-Währungen, haben den Preis des Edelmetalls auf neue Höhen getrieben. Doch nicht alles spricht dafür, dass dieser Aufwärtstrend ungebremst weitergeht – im Gegenteil: Es gibt derzeit mehrere Hinweise darauf, dass eine Korrektur bevorstehen könnte.
Saisonalität: Der Mai ist traditionell schwach
Ein Blick auf die saisonale Entwicklung zeigt, dass der Mai historisch gesehen nicht zu den stärkeren Monaten für Gold zählt. Viele Investoren ziehen sich in dieser Phase des Jahres zurück, Gewinne werden mitgenommen und das Interesse an Rohstoffen nimmt oft ab. Dies allein ist kein Grund zur Panik, aber in Kombination mit anderen Faktoren ergibt sich ein Bild, das zur Vorsicht mahnt.
CoT-Daten: Positionierung spricht für Rücksetzer
Auch die aktuellen CoT-Daten (Commitments of Traders) stützen die Korrektur-These. Die spekulativen Long-Positionen am Terminmarkt sind derzeit ungewöhnlich hoch – ein klassisches Zeichen dafür, dass der Markt überhitzt sein könnte. Wenn zu viele Marktteilnehmer bereits auf steigende Kurse setzen, steigt das Risiko einer Gegenbewegung erheblich. Eine Bereinigung dieser Überhitzung wäre nicht nur gesund, sondern auch typisch für den Goldmarkt.
Technisch überkauft?
Technische Indikatoren wie der RSI (Relative Strength Index) deuten ebenfalls auf einen überkauften Zustand hin. Kurzfristig orientierte Trader könnten deshalb eher Gewinne realisieren als neue Positionen aufzubauen – ein weiterer Faktor, der kurzfristigen Verkaufsdruck erzeugen könnte.
Wie extrem der Anstieg wirklich war, zeigt nachfolgender „Indikator“. Das unterste Feld ist hierbei relevant. Es handelt sich um eine Eigenentwicklung und zeigt Extremsituationen an. Die orange Marke wird aktuell extrem übertroffen, was zuvor stets ein guter Gradmesser für Goldhochs war.

Ausnahme: Der Systembruch
Allerdings gibt es auch ein Szenario, in dem alle diese Signale hinfällig werden könnten: Sollte das Vertrauen in das bestehende Finanz- und Währungssystem nachhaltig erschüttert werden – sei es durch eine eskalierende geopolitische Krise, eine plötzliche Entwertung von Währungen oder massive Eingriffe von Notenbanken – dann könnte Gold seinen Aufwärtstrend sogar beschleunigen. In einem solchen Umfeld wäre Gold nicht mehr nur ein Investment, sondern eine Zuflucht.
Fazit
Die Zeichen stehen derzeit auf Korrektur. Wer in Gold investiert ist, sollte das aktuelle Umfeld genau beobachten und nicht überrascht sein, wenn in den kommenden Wochen Gewinnmitnahmen einsetzen. Gleichzeitig bleibt Gold langfristig interessant – besonders für jene, die davon ausgehen, dass das bestehende System an seine Grenzen kommt. In diesem Fall bleibt Gold das ultimative Absicherungsinstrument.
Marco Freundl
Disclaimer: Beim oben eingestellten Artikel handelt es sich um einen Beitrag der BayernGold UG. Die Analyse ist ausschließlich als Information zu betrachten und stellt keine Aufforderung zum Kauf- oder Verkauf dar. Die Informationen beruhen dabei auf sorgfältiger Recherche, was aber keine Garantie für Fehlerfreiheit und Vollständigkeit gibt. Die gezogenen Schlussfolgerungen des Autors sind dessen private Meinung zum Veröffentlichungszeitpunkt und stellen in keinster Weise eine Aufforderung zur persönlichen oder allgemeinen Nachbildung dar, dies gilt auch für die stillschweigende Handlung. Börsengeschäfte sind stets mit Risiken verbunden. Jeder Leser handelt auf eigenes Risiko, sollte sich jemand durch oben veröffentlichten Artikel, obwohl dieser zur reinen Information dient, zur Handlung aufgefordert fühlen, so wird eine Haftung für Vermögensschäden ausgeschlossen.
Bei Zitaten wird in der Regel in angemessener Weise auf eine Quelle verwiesen.
Sollten im Text Hyperlinks Verwendung finden, so ist der dort abgebildete, oder von dort aus erreichbare, Inhalt weder eine Billigung, Zustimmung oder Empfehlung des Autors, noch haftet der Autor für Folgen aus dessen Verwendung.
Der Autor kann derzeit in den besprochenen Investments investiert sein.