Das uralte Weltreich der Mikroben nutzt uns wandelnde Zweibeiner als Biorasenträger. Im Idealfall bilden wir mit den Mikroben unbewußt eine symbiotische Gemeinschaft. Allein in unserem Darm tummeln sich geschätzt 100 Billionen Bakterien aus 2000 unterschiedlichen Arten. Ohne diese Mikrogesellschaft gäbe es kein funktionierendes Immunsystem. Bakterien sind nicht nur böse Krankheitserreger, die man mit Antibiotika (griech. „anti bios“ = gegen das Leben) bekämpft. Viele dieser Gesundheitsdiener wirken als Probiotika (griech. pro bios = „für das Leben“). Im Gegensatz zu den für uns gesunden Darmbewohnern, den Probiotika, regen Präbiotika das Wachstum von Bifidobakterien im Darm an; das sind meist anaerobe stäbchenförmige Bakterien, aber auch Lakto-Bakterien, die Milchsäure durch Vergären von Kohlehydraten produzieren.
Die Crux ist, dass gerade Medikamente wie Antibiotika, Abführmittel oder Kortison als Nebenwirkung eine empfindliche Störung der Darmflora verursachen können. Eigentlich ist dieser eingebürgerte Begriff „Darmflora“ falsch. Besser spricht man von „Darm-Mikroorganismen“ oder einfach von „Darmbakterien“. Früher ordnete man nämlich Bakterien dem Pflanzenreich zu. Genetische Untersuchungen zeigen aber, dass Bakterien ein eigenes Imperium bilden. Dieses spannende, geheimnisvolle Riesenreich schätzt man weltweit auf 5×10 hoch 30 Individuen. Die Masse eines einzigen Winzlings beträgt etwa 10 Femtogramm (etwa 10 hoch -14 Gramm); 100 Billionen davon ergäben erst eine Biomasse von einem Gramm! Ihr weltweites Gesamtgewicht schätzt man auf 550.000 Tonnen.
Die fieberhafte Suche nach versteckten hilfreichen Bakterien
Fest steht, immer mehr Bakterien sind resistent gegen Antibiotika; sie lernten es in ihrer Biofilmgemeinschaft Abwehr- und Überlebensstrategien zu entwickeln. Die Waffen der Antibiotika sind stumpf geworden. Die jüngste Forschung sucht deshalb fieberhaft an abgelegten Orten der Welt nach hilfreichen Geistern: Bakterienstämme, aus denen man neue starke Antibiotika entwickeln kann. Und man wurden fündig.
Eine erste therapeutische „Geheimwaffe“ im Versuchsstadium gegen arzneimittelresistente Krankheitserreger ist womöglich gefunden: Aus dem im Boden lebenden gramnegativen Bakterium Eleftheria terrae isolierte man die Substanz Teixobactin. Sie tötet resistente Bakterien durch Bindung an Fettmoleküle auf ihrer Zellwand, so dass die Wand bricht. Noch ist aber unklar, ob der neue Wirkstoff beim Menschen seine Heilkraft beweist.
Spitzenkandidat der Mikrobiologie: Bazillus subtilis DSM 21097
Erprobt in vielen Laborversuchen, bewies indes die jüngste mikrobiologische Forschungen, dass ein anderes Bakterium über ein äußerst wirksames Waffenareal gegen pathogene Bakterien und Pilze im Darm verfügt. Der Kandidat heißt Bazillus subtilis DSM 21097. In erster Linie ist er ein wirksames heilprophylaktisches „lebendiges“ Biopräparat gegen Darminfektionen.
Was leistet dieser Winzling als guter Geist im menschlichen Darm?
Verfügt er doch über eine hohe enzymatische Aktivität. Genau diese
• reguliert und stimuliert die Verdauung;
• bewirkt die virustötende Produktion des Interferons, also die vom Körper gebildeten Eiweißkörper als Abwehr.
Das Probiotika Bazillus subtilis
• verfügt über eine bakterizide Wirkung gegen die „bösen“ Mikroben Escherichia, Salmonella, Citrobakter, Enterobakterien, Staphylococcus, Streptococcus, Candida usw.
• ist resistent gegen hohe Temperaturen und ökologisch sicher.
Diese Wirkung ist vor allem damit verbunden, dass die Bakterien-Komponenten Bacillus subtilis deutlich verschiedenartig im Aufbau sind – sie schützen alle Bereiche des Verdauungstraktes gegen pathogene Mikroflora, entsorgen Xylose (Holzzucker), verfügen über eine eiweißspaltende, stärkeabbauende Wirkung und bilden einen schützenden Biofilm auf der Darmschleimhaut. Das ist vor allem wichtig bei bestimmten Medikamenten, die sonst auf Dauer die Schleimhaut schädigen.
Die Forscher stellten nicht nur eine keimtötende Wirkung des Präparates fest, sondern auch ein gutes Zusammenwirken des Präparates mit Bifido- und Lacto-Bakterien: Unter dem Mikroskop zeigte sich um die Wachstumszone des probiotischen Bacillus subtilis ein sekundäres Wachstum von Bifidobakterien und Milchsäurebakterien. Ein Beweis dafür, dass Bacillus subtilis eine Vermehrung der nützlichen Darmflora stimuliert.
Die Stoffwechselprodukte von probiotischen Komponenten des Bacillus subtilis (Enzyme und bestimmte Bakterien-Substanzen, also Bacteriocinen) bilden komplexe Systeme mit Bakteriengifte gegen „böse“ Stämme des Bakteriums Escherichia coli. Das Präparat zeigt also eine gezielt antimikrobielle Wirkung, wirkt also selektiv auf pathogene und bedingt-pathogene Mikroorganismen, ohne die Wachstumshemmung oder den Tod der nützlichen Darm-Mikroflora ‒ etwa Milchsäurebakterien und Bifidobakterien ‒ zu verursachen. Die therapeutische und prophylaktische Wirksamkeit von Bacillus subtilis bei Störung der Darmflora (Dysbacterie) war 100%!
Die antitoxische Wirkung geschieht durch Auflösen der Proteine mit hohem Molekulargewicht und durch die Fähigkeit, Gifte der Krankheitserreger zu binden. Im übrigen ist das Präparat fähig, gezielt giftige Schwermetallen und Radionukliden aufzunehmen und zu eliminieren.
Kurzum: das Pro-Biotikum Bacillus-subtilis dient der
• Vorbeugung und Behandlung von Diarrhöe-Erkrankungen.
• Prävention von Darminfektionskrankheiten.
• Wiederherstellung der zum Darmkanal gehörenden Organe nach antibiotischer Behandlung.
• Behandlung von gynäkologischen Erkrankungen.
• Rehabilitation (bei viralen und bakteriellen Infektionen).
• Prävention von Autoimmun-Erkrankungen bei Säuglingen.
• Prävention von Leber-Pathologien.
• dem Ausheilen geschädigter Organe durch krankmachende Lebensmittel und Medikamente.
Bacillus-subtilis DSM 21097
• füllt das Defizit der normalen Darmmikroflora auf,
• hilft das Defizit der Aminosäuren, Vitamine, Fermente und verdauten Proteine aufzufüllen,
• erhöht die Resistenz gegen Angriffe der Schleimhäute,
• dient der Immun-, Enzym-, Hormon-Korrektion,
• stimuliert die Produktion von Antikörpern nach einer Impfung.
Ein Anreichern der Nahrung mit dem „Darmsanierer“ Bacillus-subtilis wäre für unseren Darm eine Wohltat.