Jedes Jahr aufs Neue öffnet die Edelmetallmesse in München ihre Pforten. Auch wenn es sich bei der diesjährigen Messe um eine Übergangsmesse handelte, so ist sie dennoch Spiegelbild der aktuellen Stimmung. Können Sie sich noch an die Messen 2010 und 2011 erinnern? Euphorische Stimmung herrschte vor, sowohl unter den Ausstellern, als auch den Besuchern. Jeder freute sich über seine noch nicht realisierten Buchgewinne, sowohl die Minenbetreiber als auch Investoren. Selbst 2012 war dies noch nicht anders, da nahezu jeder von einer „normalen“ Korrekturbewegungen an den Edelmetallmärkten ausging. Seit dem hat sich viel verändert, vor allem aber die Stimmung. Häufig kann man zwei Arten von Stimmungen vorfinden:
1. Die Dauerbullen, welche man beinahe als Fanatiker bezeichnen könnte und die eine „jetzt erst recht“ – Stimmung ausstrahlen. Selbst bei Kursverlusten von über 50 Prozent lassen sich diese nicht aus der Ruhe bringen und betrachten lediglich die fundamentale Seite. Sie verbreiten auf die jahrelange Preiskorrektur eher eine Trotzstimmung und sind resistent gegen andersartige Meinungen.
2. Die Zweifler, sind häufig erst 2010 oder gar 2011 in die Edelmetalle eingestiegen und sitzen heute auf Buchverlusten von >50 Prozent. Nicht wenige haben dabei, dank sektenartiger Propaganda, mehr als 90 Prozent ihrer Ersparnisse in die Assetklasse Edelmetalle investiert. Verzweiflung macht sich breit und die Sorge um die jahrelang mühsam angehäuften Ersparnisse greift um sich.
Um die Zweifler zu stärken soll gesagt sein, dass sich nichts an der fundamentalen Lage – pro Gold – verändert hat, das Gegenteil ist der Fall und die Finanzkrise 2007/2008 mutet heute eher wie ein Kindergeburtstag an, als wie eine ausgewachsene Finanzkrise. Die Zündschnur für eine weit tragischere Krise ist längst gelegt und die Probleme scheinen sich geradezu potenziert zu haben (Griechenland, Flüchtlinge, Ukraine, irrwitzig überbewertete Anleihenmärkte, eine endlose Negativzinsphase, weiter explodierende Schuldenberge, Banken die Gelder lieber parken als an Investoren/Unternehmer zu vergeben usw.). Gold wird also seinen Zweck noch erfüllen müssen, so hart es auch werden wird.
Den Fanatikern hingegen sei gesagt, dass niemand mit Sicherheit sagen kann, wann Gold der große Gewinner der Krise ist und es ferner unschön ist zwischenzeitliche Buchverluste >50% hinnehmen zu müssen, denn dies bedeutet, dass man deutlich mehr physische Ware hätte erwerben können, als man bereits hat. Buchverluste > 50 Prozent lassen keinen kalt, auch die Daueroptimisten nicht. Häufig wird sich die Sache nur „schön“ geredet und fanatisch die immer gleichen Floskeln bemüht. Dabei hat man schlicht die Lage verkannt und eine große Chance für mehr Schutz ausgelassen. Ferner sollte man nicht vergessen, wenn Gold den Sprint nach oben startet bedeutet dies auch eine ausgewachsene Krise, welche alle Menschen betrifft und deren Ausgang heute noch niemand kennt. Gold wird ohnehin für die Mehrheit der Goldinvestoren keine Gewinne abwerfen, „lediglich“ ein Kapitalerhalt wird möglich. Dies war vielen Goldanlegern der ersten Stunde klar, doch den spät Eigestiegen trieb nicht selten eher die Gier und die Aussicht auf schnelle Gewinne in das Gold als der Sicherheitsaspekt.
Dass man mit nur etwas Timing seine Bestände in der aktuellen Goldkorrektur sogar mehren kann zeigen die CoT-Daten Woche für Woche aufs Neue. Wer versteht diese Daten zu lesen kann Hoch- und Tiefpunkte relativ exakt im Voraus bestimmen. Zwar gelingt dies nicht immer auf die Woche genau, doch die Daten helfen ungemein. Da dies so ist folgt nun ein Blick auf die aktuelle CoT-Daten-Bewegung, welche mit weiteren Grafiken auch hier veröffentlicht wurde.
Oben stehende Grafik zeigt den Silberkurs und die Veränderungen dieses Kurses im Vergleich zu der Veränderung der CoT-Daten. Es ist so, gibt es Veränderungen bei den CoT-Daten, so sollten sich diese Veränderungen im Kurs abzeichnen. Kommt es zu keiner Kursveränderung oder zumindest nicht zu einer “angemessenen” Veränderung im Vergleich zu der CoT-Daten-Veränderung, so “stimmt etwas nicht” und eine Bewegung in die andere Richtung wird wahrscheinlich. Interessant sind daher die hellgraue und graue Linie im Chart. Hanelt es sich um eine nachhaltige Bewegung, sollte die helle Linie der dunklen voraus gehen oder zumindest sollten sich beide im Gleichlauf befinden. Dies kann man derzeit nicht feststellen, das Gegenteil ist der Fall. Die CoT-Daten haben sich extrem verändert, aber im Vergleich kam es nur zu einer verhaltenen Kursveränderung bei Silber. Im Klartext heißt dies: Die CoT-Daten haben sich extrem verschlechtert, aber der Silberkurs konnte dieser Bewegung kaum folgen, was eine Korrektur der Edelmetalle nahelegt. Die aktuelle Korrektur ist dabei noch nicht abgeschlossen, da sich die CoT-Daten kaum „erhellen“. Vermutlich wird es sogar neue Tiefs auf Dollarbasis geben. Dies untermauert das Szenario, welches BayernGold im Sommer 2015 veröffentlichte. Der Fahrplan ist vorhanden, nur wird dieser nach und nach verfolgt.
Einen Wehrmutstropfen gibt es aber für alle Gold-Freunde. Gold fällt vor allem nur noch auf Dollar-Basis. In anderen Währungen kann Gold sein hohes Niveau halten, hat bereits sein langfristiges Tief hinter sich gelassen oder gar neue Höchstkurse erreicht. Dies kommt vom erstarkten Dollar. Vermutlich dürfte daher das Dollar-Gold-Tief in greifbarer Nähe sein – in 2016.
Fazit: Gold und Silber (somit auch die Minen) legen auf Dollarbasis eine weitere Korrektur aufs Börseparket. Die Korrektur dürfte noch nicht abgeschlossen sein, neue Tiefs scheinen Realistisch. Vermutlich handelt es sich hierbei um ein Abschlusstief ehe Gold und Silber seinen Weg nach oben antreten.
Marco Freundl
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