Was sagt es uns, wenn heute mit David Folkerts-Landau ausgerechnet der Chefökonom der Deutschen Bank mit aktuellem Druckdatum November 2016 ganz offiziell ein Pamphlet von „db-Research“ *) veröffentlicht, das praktisch zu 100% die Rede der Euro-kritischen Blogger seit mindestens 2010, ja sogar schon seit Maastricht 1992 wiedergibt?
Ist es höhere Einsicht in den Wahnsinn der QE-Politik ausgerechnet durch die Deutsche Bank, einem der Hauptprofiteure derselben? Ist es Einsicht in das nahende Ende solcher Geld- bzw. (verfassungswidriger) WIRTSCHAFTS-und MACHT-Politik via Euro und durch die EZB? Ist es Einsicht, dass der Stammtisch und die Blogger schon seit den 1990ern immer recht hatten und der Euro eine Fehlkonstruktion von Anfang an war, seine heutige „Dauerrettung“ seit 25 Jahren absehbar – und dass man als db-Research nun dringend der Wahrheit wenigstens hinterherschreiben muss, um nicht mehr LICHTJAHRE „behind the curve“ zu sein und halbwegs glaubhaft zu bleiben? Oder ist es gar eine neue, sensationelle Einsicht, dass das Falschgeldsystem der heutigen Zentralbanken ganz generell das übelste und folgenreichste System der Welt ist, das massenhafte Fehlallokationen von echtem Sparkapital, gigantische realwirtschaftliche Fehlentwicklungen, betrügerischen Negativzins, massenhafte Enteignungen der kleinen LV-Besitzer, Pensionisten und Sparer zugunsten von Falschgeldeliten und letztlich Kriege verursacht? Wohl kaum, denn „erstaunlicherweise“ erkennen Herr Folkerts-Landau und sein Team die Fehler von QE nur bei der EZB – aber nicht in den USA, wo der Wahnsinn noch viel schlimmer und mit viel kriegerischen Folgen wütet.
Siehe zum letzten Punkt etwa meinen Artikel vom 14. Oktober, in dem auch die noch viel größeren Druckorgien der USA und Japans beleuchtet werden: „Die EZB betreibt illegale Wirtschaftspolitik per Staatsschuldenaufkauf – übertroffen aber noch von Japan und den USA“ .
Oder siehe auch die noch viel orgiastischeren Gelddrogen-Zustände in China, wo die PBoC und ihre angeschlossenen chinesischen Banken ALLEINE NUR in den vergangenen 12 MONATEN 4,5 Billionen Dollar (!!) an neuen Schulden gemacht haben – mithin mehr als die Eurozone und sogar Japan und die USA ZUSAMMEN!
Doch nein, ausgerechnet Herr Folkerts-Landau ausgerechnet vom bilanziell eigentlich komplett überschuldeten 50-Billionen-EUR-Derivate-Hedge-Fonds namens „Deutsche Bank“ betreibt hier EUropäische Netzbeschmutzung und prangert mit zwar richtigen aber total verspäteten Worten die eigene Rettungsinstitution EZB an… Cui bono?
Herr Landau plappert hier das heute Offensichtliche nach, das wir Blogger seit vielen vielen Jahren nicht hinterher, sondern VORAUSgeschrieben hatten. Und selbst jetzt noch, da bereits Billionenschaden eingetreten ist, ist diese einseitige EZB-Kritik viel zu schwach und zu einseitig; und es wird auch den Austrians keinerlei gebührender Respekt erwiesen – etwa in Form eines Hinweises, dass die Baaders und Bandulets und Brunners und die vielen Blogger all das nun Eingetretene schon seit 1992 immer und sogar lange vor EUR-Einführung prognostiziert haben! Auch der viel gescholtene Stammtisch hätte -wären 1992 oder 2010 Referenden zum EUR und zur EUR-Dauerrettung auf D´s Kosten zugelassen worden- den nun durch die bestochenen Funktions-EUliten herbeigeführten Billionenschaden und das noch viel schlimmere kommende Euro-Desaster zuverlässig und mit gutem Instinkt für einfache ökonomische Wahrheiten verhindert!
Aber lesen Sie selbst – unten nur einige Schlagworte aus diesem „sensationellen neuen Enthüllungsstück“ aus dem Hause db-Research. Wofür um Gottes Willen bekommen diese Jahrzehnte zu spät kommenden Systemapologeten ihr Geld? Und was bezwecken Sie mit diesem Stück gerade jetzt? Reine „cover-my-ass“-Strategie, um zu kaschieren, dass man mit diesen Einsichten mindestens 10 Jahre zu spät kommt? Schon seit 2007 duldet die EZB etwa den Target-Missbrauch – da begann bereits die Dauerrettung des EUR-Systems – wenn sie auch noch nicht „QE“ oder „OMT“ genannt worden war… Oder ist es doch eine neue Agenda der falschgelddruckenden Internationalisten à la Folkerts-Landau, die Missgeburt namens „Euro“ nun endlich sterben zu lassen? Für diese Deutung spricht, dass auch hochrangige ehemalige EZB-Größen, wie etwa Otmar Issing, erst vor wenigen Tagen sehr deutliche Worte zum Euro finden durften: „Der Euro wird wie ein Kartenhaus einstürzen, warnt Ex-EZB-Chefvolkswirt“. Got GoldSilver – wenigstens als INDIVIDUELLE Rettungslösung gegen einen schleichenden EUR-Niedergang oder gegen einen am Ende gar implosiv-schnellen EUR-Crash?
Eine volkswirtschaftliche Lösung übrigens birgt das Pamphlet der db-Research auch nicht – siehe dazu das dürre „Was Nun?“-Fazit im untenstehenden DB-Link auf Seite 7/8. Hätte man auf die Austrians und Anti-Keynesianer und Schuldgeldkritiker gehört – es gäbe heute keinen Bedarf für die Quadratur des Kreises – für eine schmerzfreie Lösung einer Überschuldungskrise, die es niemals geben kann, wie etwa Mises schon 1940 zurecht den Keynesianern ins Stammbuch schrieb:
*) “Die dunklen Seiten des QE: Vergemeinschaftung von Schulden durch die Hintertür, Enteignung der Sparer und Blasenbildung” ; pdf von db-Research, 1. November 2016 [Auszüge]:
“Das Eigenlob der Europäischen Zentralbank für Ausmaß und Kreativität ihrer Geldpolitik seit 2012 scheint zunehmend unangebracht zu sein. Tatsache ist vielmehr, dass der Euroraum seit der berühmten „Whatever it takes“-Rede von Herrn Draghi im Jahr 2012 kaum Wachstum, dafür aber die schlechteste Arbeitsmarktentwicklung aller wichtigen Industrienationen … verzeichnet hat.
Die Argumente für die Intervention der EZB werden zunehmend schwächer [Anm. PB: sie waren NIE stark…], mittlerweile dominieren die negativen Folgen. Dieser Artikel befasst sich mit fünf Schattenseiten der aktuellen Geldpolitik.
Die erste Schattenseite betrifft die Tatsache, dass die Intervention der EZB paradoxerweise jene Reformdynamik erstickt, die sie eigentlich ermöglichen sollte. … Die Intervention der EZB hat de facto die Aussichten auf bedeutende Reformen der Arbeitsmärkte und Rechts-, Sozial- und Steuersysteme in Europa zunichte gemacht. [Anm PB: Moral Hazard also – wow, welche Überraschung…]
Die zweite Schattenseite betrifft die Tatsache, dass die Anleihekurse ihre Signalfunktion für die Märkte verloren haben. Seit die Anleger Ende 2014 damit begonnen haben, Anleihekäufe der Zentralbank zu antizipieren, sind die Spreads von Staatsanleihen innerhalb des Euroraums eng miteinander verkoppelt [Anm PB: Quatsch – diese erzwungen-künstliche Verkopplung begann nachweislich bereits 1995 – als der Markt begann, an das Wahnsinnsunternehmen „Euro-Einführung“ zu glauben!] . Nicht aussagekräftige Staatsanleiherenditen verzerren das gesamte Anlageuniversum, dessen Preise von ihnen abgeleitet werden.
Die vielleicht dunkelste Seite der Geldpolitik der EZB ist die zunehmende Risikokonzentration in der Bilanz des Eurosystems – voraussichtlich EUR 2 Bio. bis März 2018. Bei einer Umschuldung eines EWU-Landes müssen die Verbindlichkeiten der Zentralbank des betreffenden Landes wahrscheinlich von den Steuerzahlern der anderen Euroländer getragen werden. Dies ist eine Vergemeinschaftung der Schulden. [Anm PB: Ach ne – Schnellmerker der DB…]
Der vierte Punkt ist der Schaden, den die Intervention der EZB den Sparern im Euroraum zufügt.
Die hohen und stabilen Neubewertungsgewinne [über die von der EZB rein künstlich geschaffene Anleihenkursblase, Anm. PB] , die in den letzten Jahren die Gesamtrenditen gestützt haben, werden sich nicht wiederholen. Nun werden die … allgemein niedrige Verzinsung und letztlich der Mean-Reversion-Effekt ihren Tribut fordern. [Anm PB: Viel Geschwurbel um eine üble Betrugstatsache zu kaschieren: Künstliche Niedrigstzinsen enteignen Millionen Menschen um Milliarden und am Ende Billionen an Früchten ihrer Arbeit und Lebenssparleistung!]
Die letzte dunkle Seite ist die durch die EZB-Politik hervorgerufene Fehlallokation von Kapital, die den Prozess der schöpferischen Zerstörung verhindert und Vermögenspreisblasen entstehen lässt. Die verstärkte Kreditvergabe ist hauptsächlich bestehenden Kreditnehmern mit geringer Bonität zugute gekommen [Anm PB: Schuldenstaaten und Banken natürlich – nicht etwa realwirtschaftlich tätige Kleinschuldner!] und hat in Schieflage geratene Banken davor bewahrt, Abschreibungen auf Kredite vornehmen zu müssen. Ohne schöpferische Zerstörung in kränkelnden Branchen haben Anleger in Ländern mit hoher Sparquote schlicht den Preis solider Vermögenswerte in die Höhe getrieben. [Anm PB: Unsere Rede seit 20 Jahren, warum erst jetzt marktwirtschaftliche Argumente?] .”