Die Europäische Zentralbank gab diese Woche bekannt, dass die Ausgabe der 500 €-Banknote Ende 2018 eingestellt werden soll. Seit 1964 war die 1.000 DM Banknote im Umlauf, die man noch 1970 im Nachkriegs-System „Bretton Woods“ gegen 275 Dollar und diese wiederum (jedenfalls Zentralbanken) gegen einen fixen Wechselkurs von 37,5 US-Dollar je Feinunze Gold in 7,3 Unzen Gold tauschen konnte. Die Banknote über 1.000 Deutsche Mark entsprach damals also de facto einer heutigen Kaufkraft von 8.176 Euro und zirkulierte zusammen mit ihrem Nachfolger, dem 500 Euro-Schein, weltweit seit über 50 Jahren problemlos, um Transaktionen von größeren Summen effizient gestalten zu können, was nur logisch ist und Sinn macht. Noch bis 1914 gab es den Goldstandard, der eine weltweit umspannende Einheitswährung war, in der Unternehmer und Privatpersonen aller Nationen weder Inflation noch Wechselkursrisiken kannten, was Sparen, Investieren, langfristige Planung sowie effiziente unternehmerische Entscheidungen unterstützte. Diese Stabilität legte die Basis für die Industrialisierung und die Blütezeit der europäischen Nationen, in der insbesondere das deutsche Kaiserreich den größten wirtschaftlichen Erfolg vorweisen konnte. Es wäre demnach nur logisch, aufgrund der Abwertung der Deutschen Mark und der Schwachwährung Euro durch Regierungen und Notenbanken, eher über die Emittierung einer neuen 10.000 Euro Banknote zu diskutieren und wieder einen kaufkraftstarken Geldschein bereitzustellen, damit der internationale Handel reibungslos, einfach und effizient von statten gehen kann, sowie auch größere Vermögen in Bargeld angespart werden können als die Abschaffung großer Banknoten zu betreiben.
Stattdessen will man aber den 500 Euro-Schein abschaffen und begründet dies mit dem vermeintlich rechtmäßigen Kampf gegen Schwarzgeld und Terrorfinanzierung, was sich nicht nur merkwürdig anhört, sondern angesichts der Geschichte und dem Sinn der großen Scheine auch völliger Unsinn ist. Es handelt sich dabei jedoch leider nicht um den Schildbürgerstreich minderbemittelter Bürokraten, sondern um einen gezielten Angriff auf die Vermögen und die Freiheitsrechte der europäischen Bevölkerung. Der wahre Grund liegt nämlich in der unrechtmäßigen Rettung des internationalen Bankensystems, das sich selbstverschuldet an dem Rand des Zusammenbruchs gebracht hat. Dies ist nur möglich, wenn die Überschuldung der Banken wieder reduziert wird, indem das Vermögen der Bürger über Inflation verdeckt enteignet und auf die Banken übertragen wird oder das Vermögen gar über zukünftige Bail-Ins direkt auf die Banken umverteilt wird.
Dies geschieht zum einen, indem man es den Vermögensverwaltern und Pensionsfonds unmöglich macht, größere Beträge von Bargeld in Tresoren zu horten, da es durch die Abschaffung der 500 Euro-Banknote zu teuer würde kleine Noten zu lagern. Erst dadurch werden die Zentralbanken in der Lage sein, trotz allmählich steigender Preise, die Leit- und Marktzinsen künstlich niedrig zu halten und trotzdem einen verdeckten Zugriff auf die angelegte Altersvorsorge und die Ersparnisse der Menschen zu erhalten. Reale Negativrenditen würden sonst zum Abzug von Bargeld aus dem Bankensystem führen, was die Zentralbanken dazu zwingen würde noch mehr Geld zu drucken, was wie in einem Teufelskreis das Vertrauen in die Währung zunehmend unterminieren und so zu einem weiteren Abzug von Bargeld führen würde, wobei an dessen Ende der Kollaps des bankrotten Eurosystems stünde. Um diese unaufhaltsame Entwicklung zumindest zu verzögern, wird zuerst der 500 Euro-Schein abgeschafft, um großes Geld im System zu halten und Vermögensverwalter aufgrund des Mangels an Alternativen zu zwingen, in Staatsanleihen sowie in den Aktienmarkt zu gehen, was als Nebeneffekt auch noch einen Crash des Aktienmarktes verhindern helfen soll. Dies wird das ursächliche Problem des institutionalisieren Geldbetrugs jedoch nicht lösen und den Zusammenbruch nicht verhindern, doch wird es den Bestand des Euros und der politischen EU zweifelslos einige Zeit prolongieren.
Eine langfristige Lösung sieht die EZB und der Staat hingegen darin, die Gefahr eines Bank Runs, bei dem Menschen ihr Geld aus dem System abziehen und so einen Kollaps dessen auslösen könnten, völlig zu verhindern, indem das Bargeld perspektivisch ganz abschafft wird. Das Ende des 500 Euro-Scheins ist dabei ein erster Schritt, dem absehbar die anderen Geldscheine folgen werden, um einen Abzug von Vermögen aus dem System unmöglich zu machen und gleichzeitig die völlige Kontrolle über die Vermögen der Menschen zu erhalten. Dann wäre eine Enteignung der Bevölkerung und die Umverteilung der Vermögen zugunsten einer Rekapitalisierung des Staates und der Banken mit einem Handstreich möglich, ohne Gegenwehr befürchten zu müssen. Auch die Einführung von Bargeldobergrenzen der letzten Jahre in verschiedenen europäischen Staaten, insbesondere in jenen, in denen aufgrund schwacher Wirtschaftsleistung und Rezessionsgefahren ein Bank Run droht, zielt alleinig darauf ab, die Verwendung von Bargeld zu begrenzen.
Schützen Sie Ihr Vermögen mit Edelmetallen
Die naive Blauäugigkeit der Bürger Schwedens hat in deren Land bereits zu einer bargeldlosen Gesellschaft geführt, in der alles von der Kirchenkollekte über den Kaugummi bis hin zum Auto bargeldlos elektronisch gezahlt wird. Mehr als die Hälfte der Banken bieten dort nicht einmal mehr die Auszahlung in Bargeld an, womit der schwedische Bürger für den Staat transparent, überwachbar und somit kontrollierbar geworden ist. Politischen Oppositionen und Querdenkern können so schnell per Knopfdruck jegliche finanziellen Mittel entzogen werden, was eine Kontrollmethode ist, von der die Stasi früher nur geträumt hätte. Eine Fluchtmöglichkeit in Bargeld gibt es fast nicht mehr und sollte der Staat je auf die Vermögen der Bürger über Steuern oder Inflation zugreifen wollen, so haben diese keine Möglichkeit mehr dem zu entkommen. In Deutschland sind die Menschen glücklicherweise kritischer, sodass 80% bisher Bargeld noch bevorzugen. Man sollte dem Trend zur bargeldlosen Zahlung aus den genannten Gründen wo immer möglich und nach Möglichkeit elektronische Bezahlmöglichkeiten einschränken, um die eigene Freiheit und Privatsphäre auch langfristig zu bewahren. Besonders in Zeiten von realen Negativzinsen, einer unermüdlichen Ausweitung der Geldmenge durch die EZB sowie die Gefahr einer Bankenpleite, gibt es keinen Grund größere Summen in Euro auf der Bank oder gar in Bargeld zu halten. Man sollte stattdessen Euros in die unterbewerteten Weltwährungen Gold und Silber setzen, die seit Jahrtausenden ein Garant für Vermögenserhalt in unsicheren Zeiten waren und aktuell vor einem bzw. im Frühstadium eines neuen Bullenmarkt(s) stehen.
Über Markus Blaschzok
Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Gold, Silber und Rohstoffe, sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler und Investoren. Vor der Gründung von Blaschzok Research im Jahr 2010, war er Chef-Analyst bei einem bundesweit tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München.
Seit dem Jahr 2001 ist er Mitglied im Berufsverband der Technischen Finanzmarktanalysten (VTAD). Der frühe Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, der bereits 2007 seine Diplomarbeit über diese ökonomische Denkrichtung schrieb, verfolgt einen ganzheitlichen Analyseansatz. Sein regelmäßig erscheinender Report zu den Commitment of Traders Daten der US-Terminbörsen, bietet Tradern, aber auch Investoren, einen Vorteil im Handel an den Weltmärkten. Die wöchentliche Analyse zur Manipulation am Gold- und Silbermarkt ist einzigartig im deutschsprachigen Raum, womit er das Management der Preise an den Börsen durch Regierungen als einer der Wenigen im praktischen Handel beweisen kann.