Die Groko hatte zwischen Juli und Dezember die Umsatzsteuer gesenkt, um den Konsum der privaten Haushalte anzukurbeln. Selbst das konnte keinen großen Kaufrausch erzeugen. Seit März 2020 sind die Sichteinlagen der Privatleute bei den Banken um 209 Mrd. € angestiegen, davon März bis Juni um 100 Mrd. € und von Juli bis Dezember um 109 Mrd. €. Hier die Monatszuwächse/-abnahmen in Mrd. €.
2019 | 2020 | |
März | 13,2 | 50,4 |
April | 26,0 | 31,1 |
Mai | 22,2 | 30,8 |
Juni | 3,6 | -12,1 |
Juli | 3,7 | 36,6 |
August | 33,5 | 10,8 |
September | -24,3 | 20,3 |
Oktober | 26,0 | 39,1 |
November | 31,3 | 32,7 |
Dezember | -32,0 | -30,8 |
Summe | 103,2 | 208,9 |
Auch der Weihnachtsendspurt im Handel hat wegen dem Shutdown 2.0 nichts gebracht. Im November und Dezember wuchsen die Spargroschen noch mal um zwei Milliarden, was für die Jahreszeit ungewöhnlich ist. Man sollte dabei auch bedenken, daß das vereinnahmte Geld der Haushalte wegen Kurzarbeit & Co. geschrumpft war, daß das verstärkte Sparen zu mehr Konsumverzicht führte, als sich aus der Tabelle erschließt.
Die Zahlen der Bundesbank zeigen, daß im Instrumentenkasten der Groko Konjukturwerkzeuge aus einer längst vergangenen Zeit vor sich hinrotten. Faustkeil, Pfeil und Bogen sowie eine Panzerabwehrhandwaffe aus dem Jahr 1942. Bundesfinanzminister Scholz hatte den Krieg gegen die Krise ausgerufen: “Alle Waffen auf den Tisch”, und weil das martialische Bild bei den kriegslüsternen Berliner Journalisten Jubelstürme auslöste setzte er noch eins drauf: “Das ist die Bazooka, mit der wir das Notwendige jetzt tun. Was wir dann noch an Kleinwaffen brauchen, das gucken wir später.”
Die Bazooka hat Löcher in die Luft geschossen. Den Erfolg der Umsatzsteuersenkung kann man angesichts der Zahlen der Bundesbank in der Maßeinheit Millieuro pro Kilogranate messen. Die Auszahlung der Novemberhilfen dauert solange, daß wir annehmen dürfen, daß die Bescheide mit dem Faustkeil in Steintafeln gemeißelt werden.