Ach, wie die Zeit vergeht. Und vor allem, wie Zeiten sich doch ändern. – Es ist noch gar nicht so lange her, da hat die Politik den Autofahrern ein Diesel-Fahrzeug wärmstens ans Herz gelegt. Obwohl seine Referenzen alles andere als verkaufsfördernd waren. Er stank, lärmte, nagelte und musste noch eine gefühlte Ewigkeit vorglühen. Und war zudem noch teuer. Mehr nervige Markenzeichen sind nicht überliefert. Für einen angedachten Verkaufsrenner wahrlich keine Argumente. Und trotzdem sollte die Hochzeit, der Boom des Dieselautos kommen. Aber auch der tiefe Fall.
Wir schreiben das Jahr 1995
Der sonst eher stiefmütterlich behandelte Dieselmotor – auch Dreckschleuder genannt – erlebt zu dieser Zeit einen wahren Höhenflug. Grund dafür ist die stetig verbesserte Diesel-Technologie sowie die horrenden Benzinpreise. Die Differenz zwischen Super- und Dieselkraftstoff beträgt bis zu 40 Pfennig. (D-Mark-Zeit) Der Diesel ist plötzlich in aller Munde. Obwohl Dieselfahrzeuge in fast allen Segmenten wie Anschaffung, Kfz-Steuern, Wartungs- und Versicherungskosten teurer sind, ist das Credo der Politik und der Automobilindustrie einhellig. Wer mehr als 20.000 Kilometer im Jahr Auto fährt für den ist ein Diesel ein wahres Schnäppchen. Also, auf lange Sicht gesehen. Und tatsächlich, es dauert nicht lange, und Dieselfahrzeuge gehören zu den gefragtesten PKW in Europa. Bis, ja bis im Jahr 2008 die Rohölpreise explodieren und der Kostenvorteil für Diesel-PKW schrumpft. Also, alles wieder zurück auf Anfang? Nicht ganz.
Wir schreiben das Jahr 2005
Deutsche Autobauer haben sich die Etablierung des modernen Diesels in den USA auf die Fahnen geschrieben. Die besonders strengen Abgasnormen stellen sie vor große Probleme. Was mit dem Wunsch nach einem sauberen und umweltfreundlichen Auto begann, sollte in einem schmutzigen Skandal enden. Die sogenannte “Schummelsoftware” zur Vortäuschung eingehaltener Stickoxyd-Grenzwerte ist geboren. Diesel-Fahrzeugbesitzer erleben auf bitterböse Weise, was die Autoindustrie unter Kundenbindung versteht.
Wir schreiben das Jahr 2017
Es brodelt in der deutschen Autoindustrie. Elektroautos, Kartellverdacht, Abgasskandal, Zulassungsverbot und Dieselurteil. Wie heißt es in dem pro Diesel-Fahrverbot-Urteil vom 28.7. 2017 so schön. “Der Schutz der Gesundheit ist wichtiger als die freie Fahrt für freie Bürger”. – Die Welt lebt von Empfehlungen. Ob in der Mode, beim Autokauf oder bei einer Edelmetall Anlage. Eines haben Gold- und Silberankäufer den zwei Erstgenannten aber voraus. Ihre Anlage ist von keinem modischen oder technischen Trend abhängig. Eine Feinunze Gold sind ca. 31,1 Gramm. Da rüttelt kein Trend etwas dran. Und auch keine Schummelsoftware. Gold hat Bestand! Und rosten tut es übrigens auch nicht! Wie beruhigend zu wissen.
© Thomas Straub – valvero Sachwerte GmbH / t.straub@valvero.de